Das Ohr und sein Aufbau

Jeder kennt sie und die meisten haben zwei davon.

Genau die Ohren!

 

Umgangssprachlich bezeichnen wir als Ohren nur das von außen zu sehende, die Ohrmuscheln. Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang. Es ist für die Lokalisation von Geräuschen wichtig und soll die inneren Organe schützen. Am Ende des Gehörgangs liegt das Trommelfell.

 

Wenn also Schallwellen (siehe Artikel "Vom Schall zum Ton") auf das Trommelfell treffen, versetzen Sie dieses in Schwingungen. Diese Schwingungen werden auf das Mittelohr übertragen, welches sich direkt dahinter befindet. Das Mittelohr ist ein kleiner Hohlraum zwischen Gehörgang und Innenohr. Es besteht aus den drei kleinsten Knochen des menschlichen Körpers, dem Hammer, Amboss und dem Steigbügel.

 

Trifft als eine Schallwelle auf unser äußeres Ohr, so wird sie durch den Gehörgang zum Trommelfell geleitet und regt dieses zum Vibrieren an. Anschließend werden die Schwingungen des Trommelfells auf den Hammer übertragen. Der wiederum leitet diese an den Amboss und der übergibt sie dem Steigbügel.

 

Aufbau des Ohrs
Abbildung 1: Aufbau des Ohrs
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Die Gehörknöchelchen dienen der Verstärkung von Schallwellen. Ohne sie würden wir viel schlechter hören können. Denn die Reize müssen in das Innenohr übertragen werden, welches mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt ist. Hier herrscht ein wesentlich höherer Druck. Damit das Innenohr die Schallwellen noch wahrnehmen kann, müssen diese vorher durch die Gehörknöchelchen verstärkt werden.

 

Das Innenohr besteht aus der mit Flüssigkeit gefüllten Cochlea. Sie hat eine knöchernde, schneckenhausförmige Gestalt. Die Schnecke wird durch eine Trennwand, die sich fast durch die gesamte Cochlea zieht, in eine untere und obere Hälfte geteilt. Auf dieser Trennwand befindet sich die Balisarmembran mit den Haarzellen. Auf den Haarzellen wiederum befinden sich die Sinneshärchen.

Wird die Flüssigkeit in der Schnecke durch das Übertragen der Schallwellen von den Gehörknöchelchen in Bewegung gesetzt, so schwingt die Trennwand in der gleichen Frequenz mit. Das Bewegen der Haarzellen und der damit verbundenen Sinneshärchen führt zu einem Auslösen von elektrophysiologischen Signalen, die an das Gehirn weitergeleitet werden.

 

Erst das Gehirn interpretiert diese Signale und ermöglicht uns somit das Hören. Wer mehr wissen möchte über den Vorgang des Hörens im Gehirn, der findet im Artikel "Die auditorische Wahrnehmung" Antworten.

 

Und warum hat der Mensch nun zwei Ohren? Nicht nur zum besseren Hören. Nein, die zwei Ohren dienen der Richtungswahrnehmung, d.h. dass auf Grund der unterschiedlichen Laufzeiten des Schallsignals im Ohr, das Gehirn bestimmen kann, aus welcher Richtung das Geräusch kam. Schon Millisekunden zwischen beiden Ohren geben den entscheidenen Unterschied.